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28.02.2005

Ausbau der B 9 Kandel-Süd/Lauterburg:
Noch schneller, gefährlicher und noch mehr Schwerlastverkehr?


Umweltschützer am gleichen Strang mit Adrien Zeller
Mautpflicht von Grenze bis Ludwigshafen/Worms!



Die B 9 zwischen Kandel-Süd und der Grenze zum Elsass wird nicht sicherer, sondern ganz im Gegenteil gefährlicher und attraktiver für LKWs, wenn die derzeit laufenden Planungen ohne entsprechende Verkehrsdämpfungsmaßnahmen umgesetzt werden sollten. Dies ist das wesentliche Fazit einer gemeinsamen Stellungnahme der 5 Umweltverbände BUND, GNOR, NABU, NVS und Pollichia sowie der Bürgerinitiative Bienwald zum Planfeststellungsverfahren "Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der B 9, Abschnitt L 554 bis Kandel-Süd".

Damit gehen die Befürchtungen der Umweltschützer in dieselbe Richtung wie die von Adrien Zeller, Präsident des elsässischen Regionalrats, der sich gegen ein weiteres Anschwellen des linksrheinischen Nord-Süd-Verkehrs stark macht. Entstehen würde dieses Verkehrswachstum nach seiner Meinung durch Beseitigung des "Bienwald-Engpasses", bereits in Gang gekommen sei es aktuell durch die starke Zunahme der LKW-Flut, ausgelöst durch das Wirksamwerden der Mautpflicht auf der deutschen Rheinseite seit dem 1. Januar (Vgl. DIE RHEINPFALZ v. 19. Februar).

Bereits in den 90-er Jahren hatte der BUND im Elsass zusammen mit Alsace Nature auf mehreren Veranstaltungen und mit Flugblattaktionen entlang der A 35 Aufklärungsarbeit geleistet zu den Auswirkungen von Straßenbaumaßnahmen im Bienwald auf die Verkehrsentwicklung im Elsass.

Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf dem 12 Kilometer langen Straßenstück schlagen die Umweltschützer folgendes verkehrsregelndes und verkehrsberuhigendes Maßnahmenpaket vor:

Recht gibt den Umweltschützern in ihrer Analyse das bekannte Unfallgeschehen auf der B 9 im Bereich Germersheim, wo die eingetretene Geschwindigkeitserhöhung trotz Fahrbahntrennung und Vierspurigkeit die Unfallträchtigkeit enorm nach oben getrieben hat.

Dem Planfeststellungsverfahren ist daher anzukreiden, dass es irrigerweise Verkehrssicherheit ausschließlich durch bauliche Maßnahmen anstrebt und damit weitgehend das genaue Gegenteil des vorgeblichen Zieles der Verkehrssicherheit erreichen wird.

Einzig und allein im Vordergrund der Planungen steht die Fahrbahnverbreiterung der B 9; damit in Verbindung steht eine Vergrößerung der Kurvenradien, der Umbau der Einmündungen von K 17, K 18 und K 22, wobei in zwei Fällen unverständlicherweise auf einen Linksabbiegestreifen verzichtet wird, und schließlich der Umbau von Brücken ebenfalls zwecks Fahrbahnverbreiterung.

Mittragen können die Umweltschützer die geplanten Fahrbahnverbreiterungen und Kurvenausbauten nur, wenn die von ihnen vorgeschlagenen verkehrsregelnden und verkehrsbegrenzenden Maßnahmen, ganz besonders aber die Anlage der Kreisel, mit in die Planung aufgenommen werden. Eine reine Renn- und Todesstrecke mitzutragen, sind sie im Interesse von Mensch und Umwelt nicht bereit.

Quelle: BUND Rheinland-Pfalz


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